Dienstag, 18. April 2017

Ist Batman bei der IS ?

Batman und Capitain America ... Ethan Hunt, Jack Reacher und Der Transporter ... Xander Cage und Douglas Quaid ... Wolverine und, ja auch James Bond – sie sind die Idole von Generationen. Halbgötter der modernen Mythologie. 
Und das nicht nur wegen der tollen Effekte und der perfekten Vermarktung. 
Weil sie für etwas stehen.
Weil sie gegen etwas stehen.
Gegen das Böse. Gegen die Bösen. Gegen die Unterdrücker, die über Leichen gehen. Gegen die Verrückten, denen Gewinn wichtiger ist als Menschenleben.
Gegen korrupte Polizisten. Gegen machtgeile Militärs. Gegen gierige Politiker.

BATMAN?
Wohl jeder kennt den Plot des reichen, verwöhnten Jungen, der so plötzlich mit der Realität einer verkommenen Gesellschaft konfrontiert wird, das etwas in seiner Psyche zerbricht und er sein Leben aufs Spiel setzt um selbst für Gerechtigkeit in einer Welt zu sorgen, in der Gerechtigkeit zu einem Fremdwort geworden ist.
Niemanden gibt es, der vor ihm sicher ist. Er findet seine Opfer in Bahnhöfen, auf der Straße und im gesicherten Luxusresort.
Sagte ich Opfer? Aber das sind doch Verbrecher!

Der korrupte Bulle kann gleichzeitig ein liebevoller Familienvater, hilfsbereiter Nachbar und treuer Bürger sein – er nimmt nur Geld um über die Runden zu kommen.
Der machtgeile Gewerkschaftsboss, der die Gehaltserhöhung der Polizisten verhindert hat (und sie deswegen bestechlich wurden), der kann auf Leib und Leben seiner Familie verschrieben sein und sein Leben aufs Spiel setzen um seinen Neffen, Nichten, Enkeln und Cousins weiter zu helfen.

Wer ist Opfer, wer ist Verbrecher?
Der Polizist vor einem Parlament, in dem Bombenangriffe auf Dörfer in Syrien beschlossen werden, mag für den Einen ebenso ekelerregend sein, wie der korrupte Bulle für Batman.
Die Konsumjunkies in einer Einkaufsstraße, deren Umsatz (über zehn Umwege) die Waffenproduktion ankurbelt, mag für Einen, dessen kleine Schwester verhungert ist, ebenso schuldig sein, wie der Waffenschieber selbst für Batman.

Die einsamen Helden kämpfen immer auch gegen das verkommene System.
Und der Westen bejubelt sie, ohne zu verstehen, dass er selbst dieses verkommene System ist.
Jeder von uns ist Teil dieses Systems. Mehr oder weniger, oder auch nur ein ganz klein wenig verkommen, so unterstützt doch jeder dieses System.
Dann kommt ein einsamer Held von außen, angeregt von dem (sorry, völlig vertrotteltem) System des Islamischen Staates, und uns als „die Bösen“ zu bekämpft – und wir verstehen die Welt nicht mehr!

Was kann ich denn dafür??
Hab ich Bomben abgeworfen? - Nein, aber einem Kriegseinsatz zugestimmt.
Bin ich schuld, dass Kinder in Afrika verhungern? - Ja, weil durch mein Konsumverhalten der Westen Verträge abgeschlossen hat, die einem Todesurteil gleich kommen.

Was kann man tun??
Versuchen zu verstehen, warum jemand für etwas kämpft.
Dann wird auch klar, was man tun kann, damit er keinen Grund mehr hat zu kämpfen.
Man kann auch darauf achten, was man kauft. Wen man wählt (und sollte wählen gehen). Was man sich so leistet und was man wirklich braucht.

Jeder von uns, eine kleine Fledermaus …

Doch was wird dann aus dem System?

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