Batman
und Capitain America ... Ethan Hunt, Jack Reacher und Der Transporter ... Xander Cage und Douglas Quaid ... Wolverine und, ja auch James Bond – sie
sind die Idole von Generationen. Halbgötter der modernen Mythologie.
Und das nicht nur wegen der tollen Effekte und der perfekten
Vermarktung.
Weil sie für etwas stehen.
Weil
sie gegen etwas stehen.
Gegen
das Böse. Gegen die Bösen. Gegen die Unterdrücker, die über
Leichen gehen. Gegen die Verrückten, denen Gewinn wichtiger ist als
Menschenleben.
Gegen
korrupte Polizisten. Gegen machtgeile Militärs. Gegen gierige
Politiker.
BATMAN?
Wohl
jeder kennt den Plot des reichen, verwöhnten Jungen, der so
plötzlich mit der Realität einer verkommenen Gesellschaft
konfrontiert wird, das etwas in seiner Psyche zerbricht und er sein
Leben aufs Spiel setzt um selbst für Gerechtigkeit in einer Welt zu
sorgen, in der Gerechtigkeit zu einem Fremdwort geworden ist.
Niemanden
gibt es, der vor ihm sicher ist. Er findet seine Opfer in Bahnhöfen,
auf der Straße und im gesicherten Luxusresort.
Sagte
ich Opfer? Aber das sind doch Verbrecher!
Der
korrupte Bulle kann gleichzeitig ein liebevoller Familienvater,
hilfsbereiter Nachbar und treuer Bürger sein – er nimmt nur Geld
um über die Runden zu kommen.
Der
machtgeile Gewerkschaftsboss, der die Gehaltserhöhung der Polizisten
verhindert hat (und sie deswegen bestechlich wurden), der kann auf
Leib und Leben seiner Familie verschrieben sein und sein Leben aufs
Spiel setzen um seinen Neffen, Nichten, Enkeln und Cousins weiter zu
helfen.
Wer
ist Opfer, wer ist Verbrecher?
Der
Polizist vor einem Parlament, in dem Bombenangriffe auf Dörfer in
Syrien beschlossen werden, mag für den Einen ebenso ekelerregend
sein, wie der korrupte Bulle für Batman.
Die
Konsumjunkies in einer Einkaufsstraße, deren Umsatz (über zehn
Umwege) die Waffenproduktion ankurbelt, mag für Einen, dessen kleine
Schwester verhungert ist, ebenso schuldig sein, wie der
Waffenschieber selbst für Batman.
Die
einsamen Helden kämpfen immer auch gegen das verkommene System.
Und
der Westen bejubelt sie, ohne zu verstehen, dass er selbst dieses
verkommene System ist.
Jeder
von uns ist Teil dieses Systems. Mehr oder weniger, oder auch nur ein
ganz klein wenig verkommen, so unterstützt doch jeder dieses System.
Dann
kommt ein einsamer Held von außen, angeregt von dem (sorry, völlig
vertrotteltem) System des Islamischen Staates, und uns als „die
Bösen“ zu bekämpft – und wir verstehen die Welt nicht mehr!
Was
kann ich denn dafür??
Hab
ich Bomben abgeworfen? - Nein, aber einem Kriegseinsatz zugestimmt.
Bin
ich schuld, dass Kinder in Afrika verhungern? - Ja, weil durch mein
Konsumverhalten der Westen Verträge abgeschlossen hat, die einem
Todesurteil gleich kommen.
Was
kann man tun??
Versuchen
zu verstehen, warum jemand für etwas kämpft.
Dann
wird auch klar, was man tun kann, damit er keinen Grund mehr hat zu
kämpfen.
Man
kann auch darauf achten, was man kauft. Wen man wählt (und sollte
wählen gehen). Was man sich so leistet und was man wirklich braucht.
Jeder
von uns, eine kleine Fledermaus …
Doch
was wird dann aus dem System?
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