In
„Selbst-Radikalisierung“ schrieb ich, dass ich glaube, dass der
Homo tatsächlich immer gewalttätiger wird und dass die Hemmschwelle
für Gewalttaten immer mehr sinkt.
Ich
möchte das biologisch begründen.
Biologisch deswegen, weil es
gerade mal 180 Generationen von halbwegs kultivierten Menschen
(freundlich gerechnet) auf diesem Planeten gibt. Dem gegenüber
stehen 1.250 Generationen animalischer Hominiden und 6.100
Generationen an tierischen Vormenschen. Die animalische Prägung des
Homo ist also weitaus tiefer verwurzelt, als die Menschen das zugeben
wollen. Und es macht sich immer wieder bemerkbar.
Wie
sieht es bei anderen Tiergattungen aus?
Vorrangig wären da
(natürlich) die bekannten Lemminge zu erwähnen, bei denen in
ziemlich regelmäßigen Abständen Massensterben einsetzen.
Allerdings laufen die auch nicht freiwillig und blind über Klippen
in den Tod (angeblich, weil dort früher Atlantis lag) sondern sie
werden von der Masse im Getümmel über den Rand gedrängt.
Ratten
breiten sich aus solange sie Raum finden. Übersteigt die Population
einen gewisse Marke und ist Ausweichen nicht (mehr) möglich, so
steigt das Aggressionspotential sprunghaft an und sie beginnen sich
gegenseitig zu töten – die Stärkeren töten die weniger
Angepassten – bis das Ganze wieder von selbst aufhört, wenn sie
mehr Platz haben, um sich auszuweichen.
Ameisen wandern aus, wenn
ein Bau zu groß wird und errichten einen eigenen Staat. Wenn Platz
dafür ist. Ist um den ursprünglichen Bau herum bereits alles
besetzt, so beginnt für die Neuauswanderer ein mörderischer
Spießrutenlauf.
Auch von Elefanten ist bekannt, dass es in dicht
besiedeltem Gebiet zu weitaus heftigeren und immer öfter tödlichen
Auseinandersetzungen kommt bei denen oft auch Jungtiere nicht
verschont werden. Und das bei einer so weit entwickelten Spezies,
dass sie sogar Vergewaltigungen kennen!
Einzig bei Delphinen und
Kakerlaken bilde ich mir ein noch niemals von solch einer Strategie
der Populationskontrolle gehört zu haben. Was aber nicht heißt,
dass es das bei denen nicht auch gibt.
Nun
rückt der eine Homo immer weiter dem anderen auf den Pelz, macht dem
anderen Raum, Nahrung, Wasser und Fortpflanzungspartner streitig. Und
nicht einer einem, sondern viele einem. Damit steigen Auslesedruck
und Stress.
Die komplexe und für den einzelnen inzwischen
undurchblickbare Gesellschaftsstruktur macht den Homo noch unsicherer
in seinen Entscheidungen, vermittelt ein Gefühl der Hilflosigkeit
und der Ausgeliefertheit was weiter den Druck und Stress steigert.
Druck
erzeugt aber Gegendruck.
Unkontrollierbarer Stress verengt den
Blickwinkel, hemmt die Kreativität und führt zu Explosionen von
Fremd- und Selbstschädigungen.
Depressionen und Ängste hindern
die Fortpflanzung ebenso wie Allergien und Unverträglichkeiten
Zeichen der Selbstschädigung sind.
Somit
wären (religiöser) Fanatismus, Amokläufe und Selbstmorde auch
nichts weiter, als die sichtbaren Zeichen einer greifenden
Populationskontrolle der Spezies Homo.
Und
damit gleitet der Homo aus seiner selbst erwählten (angedichteten?)
Herrscherrolle zurück als eine Tierart unter vielen und beweist,
dass der Homo in erster Linie doch nur ein Tier ist. Gerade mal 4000
Jahre Entwicklung machen da nicht viel Unterschied aus.
Ein Sprung
wäre es diese Kontrolle zu überwinden, wie es die Einzeller gemacht
haben und sich zu Kolonien zusammen zu schließen.
Oder so kreativ
zu sein und neue Lebensräume zu erobern.
Was ich wiederum für
den einzig möglichen Weg erachte. Dazu müsste der Homo aber seine
Streitereien untereinander minimieren und sich dem großen Ziel
unterordnen.
Doch das wiederum wäre – aus heutiger Sicht –
geradezu „unmenschlich“.
Auch,
wenn ein österr. Präsident in einer Rede an die Nation von einem
"Projekt Österreich" spricht um die Kooperation zu
entfachen, so irrt er (gewaltig).
Das
Projekt ist notwendig, ja unumgänglich. Aber es kann nicht
"Österreich" heißen. Auch nicht "Europa" oder
"Menschheit" (weil darunter immer nur die westlichen
Bio-Freaks und Autofahrer gemeint sind).
Das Projekt heißt
"Zukunft" und muss alle und alles umfassen.
Verminderung/Abschaffung
der Verteilungsungerechtigkeit
Sicherung der Umwelt auf der Basis
Gesamte Erde
Erschaffung eines einheitlichen und allgemein
gültigen Regelwerkes zur Interaktion (auf der Basis der
Eigenverantwortung)
Erschließung neuer Lebensräume außerhalb
der Basis (Primär über autonome Arche-Habitate, später über
planetare Kolonien)
Ja, es gäbe viel zu tun...
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