Sonntag, 20. März 2016

Under The Dome

Es hat schon etwas Erschreckendes, wenn man ein Buch schreibt und dann Jahre später dahinter kommt, dass ein anderer die gleiche Geschichte verarbeitet hat!
Also sieht man einmal nach, wer früher dran war.
Caesars Zeit habe ich 2012 heraus gebracht. Stephen Kings „Die Arena“ ist bereits 2011 erschienen. Auf Deutsch. Also kann ich davon ausgehen, dass das englische Original sehr viel früher erstmals aufgelegt wurde. Zumal Mr. King wohl kaum mit den gleich Problemen wie ich kämpft, wenn er einen Verlag für ein neues Manuskript finden will ...
Jetzt liegt es natürlich nahe zu sagen, ich hätte ja eh nur abgekupfert. Vielleicht würde es manche Leute interessieren, dass ich über 10 Jahre an dem Buch gearbeitet habe, glaube ich aber nicht. Viel interessanter ist – handelt es sich überhaupt um die selbe, ist es überhaupt die (eine) gleiche Geschichte?

Ich habe in Caesars Zeit – Protokoll vermeidbarer Ereignisse versucht die Sicht und die Beweggründe der Erbauer der Kuppel zu beschreiben. Und ihre Bedenken. Ich habe versucht zu erklären, wie das technisch vor sich geht. Und ich habe versucht die Auswirkungen innen und außen möglichst ohne Emotion zu beschreiben. Abgesehen davon ist dieses Buch ein Puzzelstein zu der Reihe aus Geschichten um Alexander Heymann.
Stephen King ist Meister des Horrors (unbestritten!) und das ist wiederum eine Gattung mit der nicht ganz kann. (Mir ist die Normalität der Menschen Horror genug!) Darum bin ich mir absolut sicher, dass ich sein Buch nie gelesen habe, was ich nun aber nachholen werde (müssen). Aber schon auf Grund der Beschreibungen kann ich sagen, dass es sich um eine ziemlich andere Geschichte handelt. King wird in „Under the Dome“ sich auf die Menschen und ihre Panik konzentrieren und dabei, wie immer, das Gesamtbild außen vor lassen.
Soll mir recht sein. Mit King verglichen zu werden war sowieso nie mein Ziel.

Mit wem möchte ich eigentlich verglichen werden?
Jetzt, wo ich das schreibe kommen mir Zweifel. Lange Zeit waren da Hemingway und SaintExupery, aber dessen bin ich mir heute keineswegs mehr sicher. Vielleicht wäre es mir am Liebsten, wenn jemand mal auf die Idee käme zu behaupten, ich könne mit niemandem verglichen werden.
Ja, das würde meinem Ego gefallen!

Donnerstag, 10. März 2016

Dekadenz !

Dieser Begriff geht so leicht über die Lippen, er hindert den Redefluss (und den der Gedanken) kein bisschen, ist schnell bei der Hand und jeder versteht, was gemeint ist.
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Oder - doch nicht?
Wenn man auch nur ein wenig nachsetzt, dann ergibt sich zum Begriff „Dekadenz“ ein sehr breites Gebiet.
Frage – Was ist für SIE dekadent?
:!:
-- nicht weiterlesen / kurz überlegen ---
B)
Nachtigallenzugen in Honig?
Mehr als 4 Ehefrauen?
Als wegen Unfähigkeit geschasster Bankmanager die Abfertigung in Mio.-Höhe einzuklagen?
Eine Flasche Wein um 22.000 Euro?
Beim Brunch-Buffet sich noch und noch zu holen obwohl man mehr als satt ist?
Mit Trinkwasser das Auto zu waschen?
Jeden Tag duschen?
In ein Land auf Urlaub zu fliegen in dem eine 12köpfige Familie allein um den Preis meine Flugtickets ein Jahr lang essen könnte? (Thailand)
Wollte man das nun ausdiskutieren wäre dem Streitgespräche Tür und Tor geöffnet. Sehr weit sogar!

(Wobei, ist Diskussion nicht auch schon Dekadenz in einer Welt des allgemeinen Waffenbesitzes und der computergesteuerten, undurchsichtigen Wahlauszählung?)
>:XX
Jeder von euch Menschen geht von seinem Standpunkte aus und darum ist für jeden „Dekadenz“ etwas anderes. Wo sich die Standpunkte vieler gleichen (z.B. Europäer), dort gleich sich auch die Ansichten über Dekadenz (z.B. mehr als 4 Ehefrauen). In einem afrikanischen Krahl mit 20% männlicher Bevölkerung wird das anderes aussehen.
Zumeist ist das was andere als Dekadenz sehen bei den einen nichts als Gewohnheit. Ein römischer Senator hat nichts dabei gefunden, dass ihm bei der Heimkehr ein Sklave die Fuße wusch und eine Sklavin ihm Erfrischungen reichte. Oder ihn anders Entspannung vom rüden Alltag verschaffte. Ihn dafür anzuklagen hätte bei ihm wohl ebensolches Erstaunen hervor gerufen, wie beim römischen Medienzaren S.B. eine Anklage wegen Prostitution von Minderjährigen und Steuerhinterziehung. („Ich bin der Staat, wie kann ich mich selbst hintergehen?“)
Ist Dekadenz „für alle“ vielleicht gar schon dann gegeben, wenn man seine Gewohnheiten lebt ohne zur reflektieren, wie das auf jene wirken mag, denen es nicht so (gut) geht?

Denken wir ganz kurz einmal darüber nach, was wirklich notwendig ist und was vielleicht schon ein wenig dekadent.

Nur ganz kurz.

Samstag, 5. März 2016

Wir sind Zaman - Je suis Zaman - Ben Zaman

Der Angriff auf die Pressefreiheit in der Türkei kommt weder unerwartet noch würde er aus dem Rahmen fallen. Es ist „nur“ der nächste Schritt eines offensichtliche fanatischen Egomanen im Bestreben um die absolute Macht.
Man kann es auch Terrorismus nennen.
Ein Anschlag auf die Pressefreiheit, wie man es nur mit dem Parieser Attentat gegen Charlie Hebdo vergleichen kann.
Staats-Terrorismus gegen die eigene Bevölkerung. Gegen die Errungenschaften von Atatürk und gegen den gesunden Menschenverstand.
Herr Erdogan hat Angst davor gestürzt zu werden?
Vielleicht sollte er dann nicht alles dafür tun, dass ein Sturz notwendig und unvermeidlich wird. Zum Beispiel sich darauf besinnen, dass er seinen Posten einem (allerdings gekauften) Wahlsieg verdankt und nicht ein von höheren Mächten beauftragter Pasha ist.

Donnerstag, 3. März 2016

Hat der Islamische Staat schon gewonnen?

Es ist wohl ziemlich unwahrscheinlich, dass jene Organisation namens „Islamischer Staat“ seine Ziele erreichen wird.

Unter anderem, weil es schon eine Übertreibung ist, jene Gruppe von Menschen, die selbst nicht lesen können, sich aber auf ein Buch berufen (für das sie sich offensichtlich überhaupt nicht interessieren, weil sie seine Geschichte nicht kennen) eine Organisation zu nennen. Denn um organisiert zu sein bedarf es gesundem Menschenverstand. Den Regeln der Medinischen Kaufleute zu folgen – und Allah damit ist Gesicht zu spucken – zeigt nicht davon.

Trotzdem kann der Islamische Staat Erfolge vorweisen. 
So hat man es zum Beispiel geschafft die Werte der Westlichen Welt zu kippen, den Handel in Europa fast zum Erliegen zu bringen und die Grundstrukturen von Recht und Ordnung der „Freien Welt“ ordentlich ins Wanken zu bringen. Und dazu musste in Europa kein Schuss fallen, keine Bombe gezündet und keine schwarze Fahne geschwenkt werden. 
Es reichte tausende von Flüchtlinge ins Laufen zu bringen um die geistige Begrenztheit der Europäer und den gierigen Eigennutz ihrer Führer bloß zu stellen. 
Wäre Frau Merkels Plan aufgegangen (den sie sicherlich nicht bewusst hatte) und hätte man die Flüchtlinge geordnet(!) willkommen geheißen, hätte man eine solidarische (und damit hauchdünne) Schicht über ganz Europa gelegt – dann wäre ein Gigant an moralischer Integrität und weltweitem Einfluss entstanden. Ein Staatengebilde, dass völlig zu recht eine Führungsrolle in der Welt und in der Entwicklung der Menschheit zugestanden worden wäre. 
Worden wäre!

Denn die Menschen Europas zittern vor hungernden, ausgemergelten Gestalten, jetzt, da sie sie sehen. 
Beginnen hätte der Masterplan Europa schon sehr viel früher und weit vor einer Frau Merkel, einem Herrn Feymann oder einem Herrn Oban. 
Wie in einem Steinzeitkral hat man sich hinter den Mauern der Festung Europa verschanzt und den Menschen “dort draußen“ den Mund mit Almosen wässrig gemacht. Man hat ihnen die westliche (Waffen-)Technik zum Geschenk gemacht und sich selbst dabei reich bedacht. 
„Hinter uns die Sintflut“ ist der alte Schlachtruf der Kaufleute. Jetzt ist sie da, die Sintflut an Menschen, die verängstigt an Zäune und Mauern drängen.

Ich mag mich wiederholen, sicherlich sogar, aber es war noch immer die Gier und die Verachtung des Menschen, welche den Abstieg einer Zivilisation bezeichneten. 
Wieder einmal – das Ende der Welt? 
Nur der Art von Welt, wie wir (die Mitteleuropäer, und auch davon nur ein Teil) sie kennen. 
Zivilisationen kommen und gehen wie die Wellen am Strand, doch wäre es für die Menschen allmählich an der Zeit Ihre Aufgabe zu erkennen.