Montag, 30. November 2015

Der Terrorist - eine Annäherung mittels zweier Zitate

"Nach Angaben der Menschenrechts- und Gefangenenhilfe-Organisation Amnesty International wurden fast 2.500 Menschen willkürlich festgenommen, mindestens 35 Menschen wurden getötet. Zivilisten seien von Militärgerichten aufgrund von "politisch motivierten Anklagen" zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Das Regime in Bahrain meldete hingegen die Zerschlagung von "Terrorzellen"."
Wiener Zeitung, 2.1.2012 - pin
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"Anfang Dezember bescheinigte die OECD Griechenland eine Staatsbürokratie, die die Umsetzung von Reformen behindere. Wer in Griechenland lebt, braucht für diese Feststellung keine Kommission, die Mehrheit der Menschen leidet darunter, eine Minderheit ist damit reich geworden. Weil die Leitung dieses Staatsapparates entweder unfähig oder unwillig ist, die Minderheit zur Verantwortung zu ziehen, musste auch dieses Jahr wieder die Mehrheit leiden."
Wiener Zeitung, 30.12.2011 – Anke Stefan
:oops:
Nun stellt sich für mich doch die Frage: „Wer ist ein Terrorist?“
Ich glaube richtig zu liegen, wenn ich behaupte, ein Terrorist sei eine zivile Person, die sich in Aktionen gegen die Interessen des Staates stellt mit der Absicht das Zusammenleben innerhalb des Staates zu stören und Staatsbürger in Besitz und Leben zu schädigen.

Dann ist aber auch die griechische Staatsbürokratie eine Terroristische Organisation.
Ebenso wie Personen mit schwachen Sinnen (auch genannt Schwachsinnige) die Jets in Hochhäuser krachen lassen oder in U-Bahnen Giftgas verspühen.
(Wo doch Thora, Bibel und Koran einstimmig sagen, dass der "100x so viele Jahre wie eine Kamelstute Haare am Rücken hat" in der Jehenna braten wird, der auch nur einen Unbewaffneten(!) tötet.:>)

Was jetzt aber tun mein lieber Bürger, wenn eine einzelne Staatliche Orgnisation (USA: Homeministry), eine Regierung (Ungarn) oder ein ganzer Staatsapparat (Griechenland) den Staat, also das gesamte Staatsvolk/ die Bürger und Bürgerinnen, schädigt und in Besitz und Leben und Freiheit bedroht?
Wer sich dagegen stellt wird Terrorist genannt.
Egal, ob er(sie) Diktatoren oder Präsidenten stürzen will.


Für die westlichen Demokraten sind die Toten in Bahrain und Syrien Helden, für die Regierungen in Bahrain und Syrien sind es Terroristen.
Für die Höhrigen der Imane sind die Toten in den Flugzeugen und mit den Bombengürteln Helden, für die Regierungen in Washington und Jerusalem sind es Terroristen.
Für die gedankenlos Besitzenden sind die Occupy-Wallstreet-Leute Terroristen für ernsthafe Ökonomen Mahner in der Wüste.
XX(
Kurz gesagt, was dem einen sein Held ist dem anderen sein Terrorist.
Was dem einen sein Held der Arbeit ist dem anderen sein Rotes Schwein.
Was dem einen sein Froschschenkelfresser ist dem anderen sein Kraut.
Was dem einen sein (römischer) Bürger ist dem anderen sein Barbar.
War immer so, und ist keine Änderung in Sicht.

Merke: die Geschichte schreiben immer nur die Sieger (um).

Dienstag, 24. November 2015

Caesars Zeit

Caesars Zeit
So, nun ist es wiedermal so weit!
Mein Buch ist wieder im Handel erhältlich.
Für den Fall, dass es mal jemand haben will.
:oops:
Genaueres dazu erfährt man unter
libri
amazon
oder ganz einfach auf meiner Verlags-Homepage.
Ach ja, eines sollte ich vielleicht noch anfühten ...
... sozusagen ein Verbraucherhinweis ...
Leicht zu lesen sind meine Sachen ja angeblich nicht (was sich ergibt und nicht beabsichtigt ist - ehrlich:**:) - und "Caesars Zeit hat immerhin 568 Seiten!
Auch über den Preis bin ich nicht glücklich - aber streit mal mit'm Verkaufsmenschen ...

Sonntag, 8. November 2015

Die Zeit der zerbrochenen Schilde

Immer wieder taucht in meinem Leben die Frage auf, warum Menschen denn „so“ sind. So – gedankenlos/ engstirnig/ egoistisch/ zerstörerisch und … und … und …
Lange habe ich darüber nachgedacht. Irgendwann hatte ich eine Idee. Viele haben gelacht und trotzdem bin ich nach wie vor der Überzeugung, das „der Mensch“ ganz genau so ist, wie er sein soll.
Gut, zugegeben, beim Individuum gibt es die Tendenz zur freien Willensentscheidung, was allerdings auf Grund neuerster wissenschaftlicher Versuche gar nicht mehr so sicher ist. Sicher ist allerdings, dass die Menschheit als solche keinen freien Willen hat.

Die Menschen erfüllten ihren Zweck in der Evolution des Lebens ebenso wie Wölfe, Lachse, Quastenflosser und Dinosaurier.
Der moderne Menschen der westlichen Demokratien, der/die dies liest muss sich natürlich vor Lachen biegen, kurz zumindest, um dann sofort weiter an Karriere, Familienbalance und Weltrettung zu arbeiten.

Der viel zitierte Weltuntergang, der uns als Drohung bevorstehen „könnte“, der ist meiner Meinung nach keine Drohung sondern gegenwärtige Realität. Oder behauptet wirklich jemand, dass die nach dem Millenium Geborenen genau so leben werden (können) wie ihre Eltern es in den 70iger, 80iger und 90iger Jahren taten? Davon, dass dieser Lebensstil sowieso nur einem Bruchteil der Menschheit zur Verfügung steht rede ich hier mal noch gar nicht.
Auch die Demokratie der vielgepriesenen Länder des Westens hat sich in den letzten Jahren still und heimlich durch die Hintertür verabschiedet. Nicht erst seit Krise, ESM und Flüchtlingsströmen sind die parlamentarischen Werkzeuge nutzlos. Aber erstmals mit dem ESM wird offensichtlich wer das Sagen und die Macht im Staate hat. Wer die Hand im Geldsäckel hat (die Banken) und wer leer ausgeht (die Schulen, die öffentlichen Einrichtungen, Kunst und Kultur). Die direkte Demokratie der Bürger wich der indirekten Demokratie des Parteiprogrammes und wich der Oligarchie einiger weniger Führungsgremien. Diese lenken den Staat – zu ihrem Wohl und Nutzen. Der Bürger wird vom Teil des Staates diskriminiert zu einem Kostenfaktor, dessen positives Potential nicht höher eingeschätzt wird als die Kosten für Harz4 (sonst würde er reaktiviert).

Der große Vorsitzende Mao sagte einmal, seine Macht komme aus den Mündungen der Gewehre.
Hier in Europa kommt die Macht der Puppenspieler aus den vollen Wämsten der GZSZ-Junkies, die sich nicht rühren werden solange die Flimmerkiste läuft und Chips da sind. Wenn selbst das nicht mehr erschwinglich ist, dann erst tritt Maos These in Kraft. Was in Ägypten und Lybien geschah kann sich in Europa nicht wiederholen, denn nur eines ist stärker als die Bequemlichkeit der Menschen und ihre Angst – das Knurren Ihrer Bäuche. Nur dort werden nämlich Revolutionen gemacht. Wenn die Menschen nichts mehr zu verlieren haben als ihr jämmerliches Leben, dann übertönt das Knurren der Bäuche die Kommandos der Polizei und das Gekreische der Medien.
Europa ist noch nicht so weit. Noch lange nicht. Doch es begibt sich auch zielstrebigem Wege dorthin.

Dann wird der Klassiker wohl nicht mehr gespielt:
Dear Mrs. President ..
what did you feel when you see all the homeless on the street
to whom do you pray at night befor you sleep …
(thanks to PINK for this hymn!)

Revolution! Anarchie, wahrscheinlich auch Terror. Unternehmensbesetzungen von Mittellosen (99% - hatten wir schon). Hungeraufstände in den Straßen (hatten wir auch schon, aber nicht in „zivilisierten“ Ländern – trotzdem: thanks to Mr. Schwarzenegger and Mr. Dick for  „Running Man“) …

Als die alten Kulturen untergingen bedeutete das immer Chaos und Tod.
Diesmal wird es nicht anders.
Die Zeit der Wölfe und der zerbrochenen Schilde wird kommen. Der Untergang dieses Menschenreiches ist unausweichlich. Nicht heute. Nicht morgen. Aber bald.

Doch das Ende eines Zeitalters ist immer auch der Beginn eines neuen.

Sonntag, 1. November 2015

Selbst-Radikalisierung

"... hat keine Verbindungen … ist zum Islam konvertiert … hat sich selbst radikalisiert ...“

Das ist eine Wendung, über die man zur Zeit in allen Medien stolpern kann. Zumeist geht es dabei um einen jungen Mann, der sich zu einer gewalttätigen Tat hat hinreißen lassen, die meist einen Toten gefordert hat.
Allen diesen Taten gemeinsam ist die sehr schlampige Vorbereitung und eine Durchführung die weit mehr an Affekt denken lässt als an vorsetzliche, terroristische Anschläge.

Terroristischen Taten gemeinsam ist auch, dass es ein Bekenntnis zur Tat gibt. Entweder melden sich hochrangige Terrorführer, die zumeist von der Tat ebenso überrascht waren wie die Betroffenen, aus sicherer Entfernung und aus sicheren Verstecken. Oder es gibt ein Bekenntnis post-mortem, das bei einem Fernsehsender, einem Zeitungsverlag oder einer öffentlichen Stelle einlangt und in dem der Attentäter beschreibt warum es für ihn unumgänglich war diese Tat zu setzen.
Auch diese Bekenntnis fehlt in den letzten Monaten immer öfter.

„Europäer werden in den Öffentlichkeit immer aggressiver und neigen immer öfter zu Gewalttätigkeiten“
„Die Anzahl der gewalttätigen Konflikte und die Anzahl der bei diesen Konflikten getöteten Menschen steigt seit dem Zweiten Weltkrieg stetig an“
Zwei weitere Schlagzeilen, über die man so oder ähnlich immer wieder stolpert.

Sind es die Menschen, die immer gewalttätiger werden? Oder war der Menschen immer schon des Menschen Wolf und erfahren wir in unserer Zeit nur immer öfter davon?

Grundsätzlich glaube ich, dass der Homo tatsächlich immer gewalttätiger wird bzw. sich die Hemmschwelle senkt.

Doch heute möchte ich auf etwas anderes hinaus:

Es gibt da zwei Lieder, die mir den Weg zu einer Erkenntnis geliefert haben.
Das eine ist älter und von Konstanin Wecker - Was keiner wagt
Das andere ist (ziemlich) neu, hier interpretiert von Heartshot - - Ein echter, wahrer Held.

Nun habe ich den „echten, wahren Helden“ gründlich missverstanden.
Ich dachte zuerst, es ginge darum, seinen Hintern endlich vom Bürostuhl zu heben und das zu tun wofür man eine Notwendigkeit seht und sich „dem Bösen/der Dunklen Macht“ entgegen zu stellen.
"Was keiner wagt.
Wer, wenn nicht wir.
Wer, wenn nicht ich."

Konstantin Weckers Lied hat die rechte Szene für sich entdeckt.
Der echte, wahre Held verkriecht sich in Wahrheit hinter dem Bildschirm vor den Problemen da draußen.

Das Problem liegt aber in der Definition „des Bösen“!

Für den rechten Block ist die Beschneidung und Schmälerung ererbter Rechte und die gleichzeitige Vergeudung von Ressourcen an Fremde Dummheit schlechthin. Kollektivismus ja, aber nur innerhalb des Kollektives.
Der linke Block träumt von einem Grundeinkommen ohne Arbeitsleistung für alle Menschen auf allen Kontinenten. Es sei genug für alle da.

Der eine wahre Held kämpft in Syrien für einen Staat von Gottes Gnaden, der andere wahre Held jagt Aufständische in Afghanistan.
Der eine jagt Bankmanager, die sich und ihre Bank auf Kosten der Bürger bereichert haben, der andere setzt sein Herzblut dahinter seine Auftraggeber zufrieden zu stellen und höhere Bonifikationen sichern zu können.

Was davon ist jetzt „das Böse“?

Dem alten Kater aus dem Nordwald steht es nicht zu ein Urteil zu sprechen! Einerseits, weil die Geschichte der Menschen lehr, dass das, was gestern noch ehernes Menschengesetz war, heute bereits ein unentschuldigbares Vergehen gegen die Menschlichkeit ist. Andererseits, weil es nicht meine Aufgabe ist zu urteilen. Ich kann nur der Wegweiser an der Kreuzung sein, der den Menschen darauf aufmerksam macht, was ihn auf den Wegen die vor ihm liegen erwarten könnte. Für einen Weg entscheiden muss der Menschen sich selbst und allein.

Ich gestatte mir trotzdem hier den Koran(!) zu zitieren:
„Füge einem Anderen nicht zu, was der Andere nicht dir zufügen soll.“

Trotzdem singe ich – und begehe damit den (neu definierten) Tatbestand der Verhetzung:
„Es gibt keine Schranken
die du nicht durchbrechen kannst.
Tief in dir drin hast du alles
was du braucht's.
Was zu tun ist
weißt du nun.
Nur wer nicht aufgibt
wenn er fällt
ist ein echter, wahrer Held.“

Mark Gold